Ihr Lieben,
die Überschrift lässt vieles vermuten.. Wir haben einen Neuling in Bloggerhausen! Soll ich das sein? Möchte ich MICH vorstellen? Immerhin blogge ich ja schon längere Zeit – obwohl immer wieder lange Pausen dazwischen sind.
Das ist einfach den Umständen geschuldet, dass ein Instagram-Eintrag z.b. schneller verfasst ist, als ein ganze Blogpost.
Ihr seht das anders? Ich seh das so…
Mir „fließt“ nicht einfach so ein Text aus den Fingern, obwohl ich viele Ideen im Kopf hab ☺ Meistens genau dann, wenn gerade nichts da ist, um „bequem“ einen Eintrag tippen zu können. Über das Handy habe ich tatsächlich schon mal einen Eintrag geschrieben.. aber das ist wirklich nicht meine erste Wahl 🙅.
Auf später verschieben ist auch keine so gute Idee, denn dann geht es manchmal verloren, weil so viele Dinge im Kopf herumschwirren..
Um mal wieder zurück zum Thema zu kommen..
Ich möchte euch jemanden vorstellen! Eine liebe Freundin, die ich nun schon mehrere Jahre kenne (obwohl Facebook etwas anderes behauptet, aber was wissen die schon… 😅). Ich habe sie kennengelernt, nachdem ein Zeitungsartikel über mich bzw. meinen Umgang mit der Multiplen Sklerose veröffentlicht wurde.
Sie steht mir bei der Leitung unserer Selbsthilfegruppe Albatros Bayreuth unterstützend zur Seite und ich schätze ihre Hilfe sehr! Ich habe oft irgendwelche schrägen Ideen und sie ist dann diejenige, die mit Verstand und Logik an die Sache ran geht und mir auch manchmal sagt „naja….. soooooo der Knaller ist das jetzt nicht“ 😄

Von ihr habe ich auch den Satz „es gibt keine Zufälle – es fällt einem zu, was fällig ist“ gelernt (natürlich stammt der nicht direkt von ihr, aber sie hat mich zu dem Zitat gebracht, das sich für mich immer mehr bewahrheitet) – alles hat einen tieferen Sinn und Grund im Leben, auch wenn man diesen erst Jahre oder Jahrzehnte später erkennen mag.
Nun aber genug der Vorrede – jetzt ist Steffi dran!!
Bitteschön 😘
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Sodele,
vor immerhin einem Viertel Jahr entstand die Idee, dass ich Beate mal ein paar Fragen im Interwiev-modus beantworte, damit sie das Ganze dann auf ihrer Homepage nett präsentieren kann und in diesem Atemzug dann auch gleich einen Hinweis auf meine nigelnagelneue und noch immer im Aufbau befindliche Homepage verlinken kann.
Quasi eine Win-Win-Situation – eine super Idee, ganz einfach und schnell erledigt……..tja, es sei denn, man heißt Steffi, ist Anfang 50 und setzt manchmal die Prioritäten an anderen Stellen.
Aber genug gejammert – jetzt sitze ich ja hier und mache meine Hausaufgaben 😊
Also, ich bin noch immer die Steffi, zarte 51 Jahre jung und habe 2 eigene und 2 gepachworkte Kinder. Mein großer Sohn schickt sich an, dieses Jahr 30 Jahre alt zu werden, meine Prinzessin kommt gerade in die Pubertät – eine Zeit, vor der sich alle Eltern mehr oder weniger gruseln. Die zwei gepachworkten Jungs liegen mit fast 20 und 17 genau mitten drin (wie unschwer zu erkennen ist, gab es genug gute Gründe, die Prioritäten im letzten viertel Jahr anderweitig zu positionieren).
Geboren wurde ich im schönen Sachsen (wo die hübschen Mädchen wachsen) und habe vor 13 Jahren meine Zelte in Oberfranken aufgeschlagen. Ein Schritt, den ich nie bereut habe, denn hier habe ich tatsächlich Wurzeln geschlagen. Seit ich hier lebe, fahre ich zu Besuch nach Sachsen und wenn ich zurückkomme, komme ich nach Hause.
Die Diagnose MS bekam ich am 28.10.2011 von meinem damaligen Neurologen mitgeteilt. Wie bei so vielen MS-lern hatte es sich die MS (aus heutiger Sicht) bereits Jahre vorher gemütlich gemacht bei mir. 2011 war dann offenbar die richtige Zeit gekommen, um sie zu entlarven.
Mein Leben hat sich seitdem ziemlich verändert. Am bemerkenswertesten ist sicher der Umstand, dass ich seit geraumer Zeit nicht mehr Vollzeit arbeiten gehe.
Bemerkenswert deshalb, weil ich mich seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn(en) immer sehr stark über meine Jobs definiert habe. Immer mehr machen und geben, als gefordert wird, sehr ehrgeizig immer wieder neue, höhere Ziele verfolgen.
Hier hat mir die MS sehr schnell beigebracht, dass es SO keinesfalls weiter gehen kann und wird. Vielleicht war dieses Leben unter Volldampf ja auch ein Grund, warum die MS zu mir zog?
Jedenfalls beziehe ich seit 2014 eine Teilerwerbsminderungsrente, welche mich finanziell in die Lage versetzt, „nur noch“ halbtags zu arbeiten.
Warum ich blogge?
Auch hier muss ich feststellen, dass alles zu seiner Zeit geschieht. Ich hatte bis heute ein durchaus sehr aufregendes Leben und habe in vielen Situationen gedacht – DAS müsste ich in einem Buch aufschreiben. Ich wusste nur nie, wie ich das anfangen soll und hatte vergessen, dass ja auch die Besteigung eines Berges immer mit dem ersten Schritt beginnt. Ich hatte schlichtweg Angst vor so einem großen Projekt wie einem ganzem Buch nur mit Gedanken und Erlebnissen, die mich betreffen. Wen sollte das wohl interessieren?
Dann kam eines Tages die Anfrage, was ich denn davon halten würde, mit anderen MS-Betroffenen über das / mein Leben mit MS zu berichten in Form von Blogbeiträgen, die (ohne großen Termindruck – DAS ist das Wichtigste) dann in gewissen Zeitabständen veröffentlicht werden. Die Idee gefiel mir vom ersten Moment an also lies ich mich auf das „Abenteuer“ ein. Ich stellte sehr schnell fest, das ich mich in dem Metier zu Hause fühle. Es gibt Zeiten, da ist weder Zeit noch Raum in meinem Kopf, für irgendwelche Beiträge. Aber es gibt auch Zeiten, in denen sprudeln die Ideen nur so aus mir heraus und zwar so viele Ideen, dass es auch noch für eine private Seite ausreicht. DAS war der Grund, warum ich nun auch meine eigene Seite angefangen habe aufzubauen.
Ich werde Zeiten haben, wo ich mein Hirn anderweitig einsetzen muss/will/werde aber es wird auch Zeiten geben, in denen die Ideen nur so purzeln und dann wird meine Seite wachsen und gedeihen. Es wäre wunderschön, wenn ich mit meinen Gedanken und Geschichten andere Menschen berühren kann – mehr wünsche ich mir nicht.
Oberste Priorität: alles kann, nichts muss! Es passiert alles zu seiner Zeit!
Von Herzen Steffi
https://www.trotzdemlebensmutig.com/
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