Ihr lieben,
manchmal neige ich dazu, Dinge nicht gut zu durchdenken.
Klar ist es gut, wenn man spontane Entscheidungen trifft – allerdings enden diese dann manchmal nicht so wirklich gut.
Heute fand der Staffelberglauf mit Start im oberfränkischen Bad Staffelstein statt. Der Name Staffelberglauf lässt vermuten, dass es einen Berg hinauf geht. Hier waren heute 3960 Meter und 260 Höhenmeter zu überwinden.
Ich dachte mir: „Naja.. ich habe heute ganz spontan keine Kinderbetreuungspflicht und ach… knappe 4 Kilometer.. krieg ich hin!“
Die dazugehörigen Höhenmeter hätte ich aber besser mal nicht unterschätzt.
Denn auch wenn Bayreuth und meine übliche Laufstrecke etwas hügelig ist, erreicht das lange nicht die Höhenmeter des Staffelberges. Da gehts halt auch echt in gewissen Passagen arg steil hoch.
Es kam also, wie es kommen musste. Beim Start noch guten Mutes musste direkt gleich der erste Anstieg bewältigt werden, um dann nach einem kurzen flachen Stück wieder auf eine längere Strecke bergauf zu kommen.
Da wir von zuhause aber etwas verspätet gestartet sind, zudem innerhalb kürzester Zeit alles soweit zusammen gesucht hatten, am Morgen noch nen Winterreifenwechseltermin hatten und nicht wirklich gut gefrühstückt haben, waren die Voraussetzungen nicht gerade optimal für mich.
Mein Blutzucker war auch nicht wirklich gut eingepegelt für den Lauf heute, aber ich wollte es versuchen und bin daher auch gestartet.
Aber die Strecke zog sich schon elendig und ich habe meinen Körper heute nicht wirklich in Bewegung gebracht.
Als dann nur noch 200 m (!!!) bis zum Ziel waren und Daniel mir schon entgegen kam, weil er sich Gedanken machte, wo ich denn abbleibe, gab ich auf!
Denn die letzten 200m wären nochmals eine fetzen Steigung gewesen und ich dachte nur noch, ich kipp gleich um. Blutzucker nicht passend, die Beine schmerzten und überhaupt wollte ich mir die Schmach nicht geben, als letzte ins Ziel zu wackeln.
Und das mit dem wackeln meine ich ernst.
Also drehte ich um und wir liefen gemeinsam wieder nach Staffelstein.
Wer sich nun denkt „DNF 200m vor dem Ziel!??! – die hat ja nen Knall“, kann sich das ruhig denken. Ich habe daraus gelernt!
1. Aus einer Laune heraus einen (für mich ungewohnten, weil untrainierten) herausfordernden Wettkampf laufen, läuft nicht.
2. Ohne passende Vorbereitung einen spontanen Lauf laufen, läuft auch nicht.
Ich muss tatsächlich wegen meinem Diabetes die Dinge gut planen können, die Basalrate entsprechend anpassen, passend vorher essen und trinken, damit ich zumindest gesundheitlich auf der sicheren Seite bin.
Ich habe heute leider auch nur ein einziges Foto für euch (das war
vor dem Losfahren) – und das sagt auch schon eine Menge über meinen heutigen Lauf aus 🙂
Vielleicht wäre so ein Trainingsplan doch mal nicht so verkehrt…. 🙂